"In den vergangenen zehn Jahren haben insgesamt rund 6.000 Menschen einen Bundesfreiwilligendienst in katholischen Einrichtungen und Diensten in Bayern geleistet und dafür sind wir bei der Caritas sehr dankbar," erklärt Landes-Caritas-Direktor Prälat Bernhard Piendl anlässlich des 10-jährigen Jubiläums dieses Angebots. "Die Freiwilligen bereichern den Alltag ihrer Kolleginnen und Kollegen sowie der Menschen, welche die Caritas pflegt, betreut und begleitet. Der Bundesfreiwilligendienst ist eindeutig ein Erfolg." Am 1. Juli 2011 startete der Bundesfreiwilligendienst als Ergänzung zu den bestehenden Programmen Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) und Freiwilliges Ökologisches Jahr (FÖJ) im Rahmen der Aussetzung der Wehrpflicht und des Zivildienstes.
In der bayrischen Caritas arbeiten die BFDler und BFDlerinnen in jedem Jahr in etwa 400 Einsatzstellen mit. Sie sind vor allem in Einrichtungen der Altenpflege, Behindertenhilfe, Kinder- und Jugendhilfe, in Kindertagesstätten und Krankenhäusern tätig. Angeleitet werden sie von den Fachkräften vor Ort; ihr unverzichtbarer Dienst ist eine Bereicherung für alle Beteiligten - für die, denen geholfen wird, und für die, die helfen. Dabei sei der Bundesfreiwilligendienst auch ein soziales Lernfeld, das den gesellschaftlichen Zusammenhalt fördere, so Piendl: "In den vier von der Caritas mit ihren Partnern verantworteten Bildungswochen vertiefen und reflektieren die Freiwilligen ihre Erfahrungen aus der Praxis, sie setzen sich mit gesellschaftspolitischen Fragestellungen auseinander und führen selbstgeleitet Projekte durch. Dies ist eine unverzichtbare Ergänzung zum praktischen Dienst."
"Die existierenden Freiwilligendienste haben sich absolut bewährt und sie leisten einen wichtigen Beitrag zum gesellschaftlichen Zusammenhalt. Denn wer einen solchen Dienst absolviert hat, schaut nachher anders auf seine Mitmenschen," so Piendl. Der Landes-Caritasverband engagiert sich schon lange dafür, dass die Freiwilligendienste bessere Anerkennung finden - zum Beispiel, indem die Dienstleistenden kostenlos die öffentlichen Verkehrsmittel nutzen können.
Einem verpflichtendes Dienstjahr hingegen hält Piendl nicht für sinnvoll und auch kaum realisierbar: "Die bestehenden Programme FSJ, FÖJ und BFD müssen noch attraktiver gestaltet werden. So kann der Staat Ehrenamt und Engagement durch weniger Bürokratie und mehr Anerkennung unterstützen. Solidarität und Gemeinsinn lassen sich aber nur dann wirklich in Menschen verwurzeln, wenn sie sich freiwillig und selbstbestimmt dafür entscheiden."