Die Psychologen und Therapeuten von der Caritas Fachambulanz Schwandorf wissen, wie lang und steinig der Weg sein kann, um von Alkohol, Drogen und anderen Suchtmitteln loszukommen. Dass sich die Mühe lohnt, wird den Beratern immer wieder vor Augen geführt, wenn sie einen ehemaligen Abhängigen wieder treffen und sie sehen, dass mit ihrer Hilfe und Unterstützung wieder ein Mensch in die Normalität zurückgefunden hat.
Zweidrittel der Klienten sind Männer
Dass dem Team der Fachambulanz die Arbeit nicht ausgeht, beweist die Jahresbilanz. 644 Menschen mit Suchtproblemen wurden von den Sozialpädagogen, Psychologen und Ärzten der Ambulanz im Jahr 2016 betreut. Das sind in etwa so viele wie in den Jahren zuvor. Der Großteil der Betroffenen – etwa zwei Drittel –, die die Beratungsstelle aufsuchen, sind Männer. Oftmals sind traumatische Ereignisse beispielsweise sexueller Missbrauch oder körperliche Gewalt Ursache für das Suchtproblem.
Droge Nr. 1 – Alkohol
Alkoholsucht ist nach wie vor das häufigste Problem. Die Therapie beginnt mit einer Bestandsaufnahme des Trinkverhaltens, das in eine Selbsterkenntnis münden soll. Dabei behilflich ist die Arbeit in einer "Basisgruppe", bestehend aus sechs Einheiten. Im Anschluss daran wird gemeinsam mit dem Betroffenen die weitere Vorgehensweise besprochen, z.B. ambulante Therapie oder Entgiftung mit anschließendem Heilaufenthalt in einer Suchtklinik.
Neue psychoaktive Substanzen
Ungefähr ein Drittel der Klienten, die die Fachambulanz aufsuchen, haben ein Drogenproblem. Große Sorgen bereiten den Therapeuten neben Cannabis und Crystal auch Heroin und Kokain sowie die sogenannten "Legal Highs" oder "Research Chemicals", im Internet frei zu bestellende, synthetische "Kräutermischungen", Lufterfrischer" oder "Badesalze". Diese gefährlichen Mischungen sind in ihrer Wirkung unberechenbar und mit großen gesundheitlichen Risiken behaftet ist.
Angehörige nicht vergessen
Bei allen Problemen, die Suchtabhängige haben, wird vielmals das Leid der Angehörigen vergessen – nicht so bei der Fachambulanz Schwandorf. Dort sind Angehörige ein wichtiger Teil der Behandlung von Suchtkranken. Die Berater informieren betroffene Angehörige über bestehende Selbsthilfegruppe oder Unterstützungs- und Betreuungsmöglichkeiten. Außerdem bieten Sie Hilfe durch langfristige Beratung oder Therapie an.