Am Sonntagmorgen, 8. April, gegen 6.15 Uhr startete eine kleine Gruppe der Kirchlichen Fachakademie für Sozialpädagogik Weiden ihre Fahrt nach Taizé in Frankreich. Der kleine Ort mit dem großen Namen liegt in einem hügeligen Gebiet nördlich von Lyon. Taizé ist jedoch weltweit bekannt als ein Ort der Begegnung für Jugendliche und junge Erwachsene aus aller Welt. Der durchgeplante Tagesablauf war für einige der Gruppe anfangs gewöhnungsbedürftig, alle stellten sich dann aber gut darauf ein.
Über die Bibel und das eigene Leben sprechen
Dreimal am Tag fand ein Gebet in der Kirche statt, das durch religiöse, mehrsprachige, meditative Gesänge unterstützt wurde. Ansonsten war die Gruppe tagsüber für verschiedene Arbeiten eingeteilt (kochen, abwaschen und Essen verteilen), die sie zusammen mit anderen Jugendlichen durchführten. Wer nicht arbeitete, hatte die Möglichkeit den Workshop "Bibelgruppengespräche" zu besuchen: Ein Taizébruder gab zu Beginn eine kurze Einführung in eine Bibelstelle und danach tauschten sich die Teilnehmer in Untergruppen darüber aus. Diese Untergruppen bestanden meist aus jungen Menschen, die aus verschiedenen Ländern kamen. Eine große Hürde stellte oft die Sprache dar, die es den Gruppenmitgliedern erschwerte, mit den anderen in Kontakt zu treten. Der Austausch sollte dazu dienen, die Bibelstelle mit dem eigenen Leben in Beziehung zu bringen und anhand von Fragen, das eigene Handeln und Erleben zu überdenken.
Durch die Angebote in Taizé, aber auch durch die gegebene Freizeit, erhielt die Gruppe die Möglichkeit, auf vielfältige Art und Weise nachzudenken, sich Gedanken über das eigene Leben und eigene Werte zu machen und in Kontakt zu treten mit Jugendlichen aus anderen Ländern und Kulturen. Obwohl das Leben in dem Begegnungsort sehr einfach und spartanisch gehalten ist, konnten die Jungen und Mädchen unbeschreibliche Erfahrungen sammeln und sie haben festgestellt, dass das eigene, persönliche Leben dadurch deutlich bereichert wurde.
Ein Lichtermeer und Gesänge
Ein besonderes Highlight kurz vor der Heimfahrt war der Gottesdienst am Samstagabend mit Kerzen. Dieser sollte alle Jugendlichen an die Auferstehung Gottes erinnern. Während des Gottesdienstes wurde das Licht der Taizékerze weitergegeben und so entstand ein helles Lichtermeer. Am Tag der Heimreise fuhr die Gruppe zusammen mit anderen bayerischen Schulen noch in die nahegelegene Stadt Cluny, in der sich noch Überreste Europas größten Klosters finden.
Die Gruppe war sich einig, dass diese ereignisvolle Reise in besonderer Erinnerung bleiben und noch lange nachwirken wird. Jeder wird sich gerne an die Erfahrungen erinnern und die positiven Spuren entdecken, die diese Fahrt bei jedem Einzelnen hinterlassen hat. Die Taizéreise diente vielen auch als persönliche Auseinandersetzung mit dem eigenen Glauben. Eine Freude, die nie versiegt!