Dieses Angebot ist möglich Dank der ehrenamtlichen Tätigkeit von Dr. Renate Waller und der Unterstützung des Amtes für Soziale Angelegenheiten der Stadt Amberg.
Frau Dr. Waller spricht kein Arabisch, Kurdisch oder Tigrinisch, hat jedoch viel professionelle Erfahrung und Einfühlungsvermögen, um die Ängste und Sorgen von Menschen der unterschiedlichsten Nationalitäten zu verstehen.
Diese Sprechstunden bei der Caritas ersetzen aber auf keinen Fall die ärztliche Behandlung oder medizinische Untersuchung. Dr. Waller betont, dass ihr Ziel nicht die Behandlung der Flüchtlinge, sondern die Erklärung ihrer gesundheitlichen Probleme ist. Sie kann das anbieten, was die behandelten Ärzte sich aus zeitlichen Gründen nicht leisten können. Mit einfachen Worten und ohne Zeitdruck erläutert sie die medizinischen Begriffe und Befunde, gibt Empfehlungen zu gesunder Ernährung und Lebensweise. Alles in allem erleichtert dies nicht nur das Leben der Flüchtlinge, sondern spart auch Kosten für ihre medizinische Versorgung und zudem noch die Zeit der behandelten Ärzte. Nach den Erläuterungen von Frau Dr. Waller erübrigen sich oftmals unnötige Termine bei Ärzten, in denen meist ähnliche gesundheitlichen Fragen oder die Einnahme von Medikamenten besprochen werden. Auch verstehen erst die Klienten, warum man sich in bestimmten Situationen nicht an die Notaufnahme des Krankenhauses wenden darf.
Seit August dieses Jahres findet die Sprechstunde jeden 3. Montag des Monates statt. Der Tatsache, dass sie regelmäßig durchgeführt wird, verdankt die Caritas auch Dr. Ingeborg Späth, die noch im Jahr 2015 die erste Reihe der Gesundheitsseminare für Flüchtlinge begonnen hat. Im Notfall vertritt sie noch immer Dr. Waller, um die Kontinuität des Projektes nicht zu unterbrechen.
Die Caritas Mitarbeiterin Irina Huber, die dieses Projekt koordiniert, freut sich besonders über die Zusammenarbeit mit der Dolmetscherin Mays Cheikhi, die die sprachliche Unterstützung der Sprechstunde herstellt. Noch vor zwei Jahren war sie selbst eine Asylbewerberin. Ihre sprachliche Begabung, ihr Fleiß sowie ihre Integrationsfähigkeit haben dazu beigetragen, dass Frau Cheikhi jetzt mit ihren erworbenen Deutschkenntnissen die Kommunikation zwischen den Ärztinnen und den Klienten erst ermöglicht.
Die nächste ärztliche Sprechstunde findet am 18. September 2017 statt.