Etwa zweimal monatlich besucht eine bestimmte Gruppe aus dem Marienheim-Kindergarten einen Wohnbereich im Seniorenheim. Bei jedem Treffen liest Kindergartenleitung Anita Rupprecht dort im Wechsel mit Betreuungsassistentin Sandra Lopez Diaz ein Kapitel aus den Büchern von Pippi-Langstrumpf vor. Die berühmte Kinderbuch-Heldin steht dabei als Symbol für Stärke und Selbstbewusstsein.
Gegenseitiger Austausch zwischen Senioren und Kindern stehen nach jedem Kapitel im Vordergrund. Die Heimbewohnerinnen und Heimbewohner können dabei auf ihre eigene Kinderzeit zurückblicken die Kinder von aktuellen Erlebnissen und Gefühlen berichten.
Ziel ist vor allem die Stärkung von Selbstvertrauen, Zuversicht und Mut bei Alt und Jung sowie das gegenseitige Verständnis für die jeweiligen Schwächen des anderen. Durch die Zusammenarbeit bekommen Kinder, die heutzutage nicht mehr mit Oma und Opa oder gar den Urgroßeltern unter einem Dach leben, die Gelegenheit aus dem Erfahrungsschatz der hochbetagten Generation zu lernen und ganz selbstverständlich mit Alter und Behinderung umzugehen.
Bei der ersten Stunde lauschten sowohl die Heimbewohnerinnen und -bewohner als auch die Kinder der Geschichte. Nachdem die Gruppenleiterinnen Fragen zur Geschichte gestellt hatten, kam ein angeregtes Gespräch zustande. Bewohner Josef Herdegen ließ es sich am Ende der Stunde nicht nehmen, jedem Kind einen Schokoriegel zu schenken.
Zum Abschluss des Projekts ist ein Kinonachmittag im Seniorenheim, bei dem eine Folge der Pippi Langstrumpf-Serie angesehen wird, geplant.