Für Irina Huber, Mitarbeiterin des Caritasverbandes Amberg-Sulzbach, zahlten sich ihre vielfältigen Sprachkenntnisse aus. Im Rahmen des internationalen CAPSO-Projekts "Caritas in Europe - Promoting together Solidarity" arbeitete Irina Huber zwei Wochen bei der Caritas im polnischen Kattowice. Entscheidend dabei war, dass der Transfair von Wissen in beide Richtungen zwischen Gastgebern und Teilnehmenden stattgefunden hat. Ziel war es auch zu lernen, wie die Sozialsysteme in anderen europäischen Ländern funktionieren, welche Aufgaben dabei die Caritas übernimmt und in welcher Tradition, mit welcher Geschichte und mit Hilfe welcher Strukturen Caritas dabei arbeitet.
Irina Huber (2. von links) mit Mitarbeitern der Caritas in KattowitzCaritas
Für die Caritas als soziale Säule der Katholischen Kirche ist es selbstverständlich, dass sie sich in ganz Europa für den sozialen Zusammenhalt, die Förderung von Solidarität und die Vermittlung von christlichen Werten einsetzt. Irina Huber hat dieses Projekt bereits zum größten Teil in ihrer Zeit beim Caritasverband Witten, Nordrhein-Westfalen absolviert. Den Abschluss durfte sie nun als Mitarbeiterin der Caritas in Amberg machen. Die Caritas in der Diözese Kattowitz wurde im Jahre 1988 wieder gegründet und umfasst 20 Zentren. Sie ist in fast allen Feldern der sozialen Arbeit tätig. Die Schwerpunkte in der Diözese liegen in der Behindertenhilfe, Psychiatrie, Altenhilfe, Betreuung von Kindern und Wohnungslosenhilfe.
Bewohner eines Seniorenheimes in PolenCaritas
Hauptproblem in Polen ist die hohe Arbeitslosigkeit und die Kluft zwischen Arm und Reich. Es gibt nur eine kleine Mittelschicht und es ist schwer sich aus sozialen Notlagen zu lösen. Irina Huber nahm nicht nur Informationen auf sondern sie arbeitete auch aktiv, z. B. in der Behindertenarbeit mit. Dabei fiel ihr deutlich auf, dass die Arbeit der Caritas-Kollegen in Kattowitz weit weniger "Papierkram" und weniger Computer-Arbeit zu erledigen haben als dies in Deutschland der Fall ist. Vielmehr ist die direkte Arbeit mit den Menschen vor Ort gefragt. Wie auch in ihrer Arbeit mit Flüchtlingen beim Caritasverband Amberg-Sulzbach gereichten ihr in Polen ihre vielfältigen Sprachkenntnisse zum Vorteil.
Die europäische Perspektive im Alltag übernehmen und ein Schritt hin zu mehr Austausch und Solidarität sind für die Teilnehmerin die wichtigsten Ergebnisse des Projekts.